Vier Neue Erklarungsvorschlage fur den agyptischen Pflanzennamen auf oDeM 723,5.

AuthorBojowald, Stefan

In oDeM 723, 5 (1) ist am Anfang der Zeile ein Wort mit Pflanzendeterminativ nachweisbar, das in der Bearbeitung von Grandet (2) [??] [??] [??] gelesen worden ist. Die "snr" (3)-Pflanze ist himreichend oft belegt, so dass sich das Problem scheinbar von selbst erledigt hat. Die Situation stellt sich aber bei naherer Betrachtung weitaus komplizierter dar. In einer Anmerkung hat Grandet auf das Notizbuch von Cerny verwiesen, wo das gleiche Wort [??] [??] [??] gelesen worden ist. Der Vergleich mit den Zeichen auf oDeM 723, 5 fiihrt zum Ergebnis, dass die Lesung von Cerny die entsprechenden Vorgaben wesentlich besser erfullt. Der Ansatz von Grandet wird praktisch kaum zu halten sein, weil bei ihm die Ligatur der beiden mittleren Zeichen gesprengt worden ist.

Der Blick auf die Scherbe zeigt jedoch, dass sie unbedingt mitgelesen werden muss. Die Tintenspuren sind zwar verblasst, aber noch schwach zu erkennen. Die schrag nach unten verlaufende Linie ist auch von Cerny noch gesehen worden. Die Zeichenkombination konnte ohnehin nicht als Ligatur aus "n" und "r" aufgelost werden, da sie auf den Ostraka aus der gleichen Zeit einen anderen Duktus hat. (4) Die Diagonale weist don in der Regel keine so stark nach links geoffnete zweite Kriimmung auf. Dass sich ein so groBer Kenner des Hieratischen wie Cerny gegen diese Moglichkeit entschieden hat, wird wohl seine Grande gehabt haben. Die von Cerny selbst gelesene Ligatur aus "m" und "r" ist dem Original schon sehr viel nailer gekommen. (5) Die Frage nach der mit der Bezeichnung [??] [??] [??] benannten Gewachsart ist dadurch aber noch nicht beantwortet. (6) In dieser Hinsicht gibt es anfangs noch gewisse Schwierigkeiten, die in diesem Artikel moglichst beseitigt werden sollen. In den wohlbekannten Handbiichern zur alt-agyptischen Pflanzenwelt von Keimer, (7) Germer (8) and Charpentier (9) ist jedenfalls kein Hinweis auf eine Spezies mit diesem Namen zu entdecken.

Dass die Pflanze mit der [??] (10)-Pflanze identisch ist, darf jedenfalls bezweifelt werden. Das unterschiedliche Determinativ muss in diesem Fall sicher ernst genommen werden, da es eher auf einen Baum hindeutet. In den folgenden Zeilen werden ftir den hier behandelten Pflanzennamen vier Varianten vorgestellt. Die Beispiele sind gleich wahrscheinlich und werden hier ohne wertendes Urteil gegeben.

Im ersten Fall wird eine Verbindung von "*.s3m[??]" mit der "sm[??] (11)/sm[??]t (12)"-Pflanze angenommen. Die Entstehung von "*.s3m[??]" aus "sm[??]/sm[??]t" konnte mit der Anaptyxe von "3" erklart werden. Wenn die sm[??]t"-Pflanze der Ausgangspunkt gewesen ist, ware au[beta]erdem die feminine "t"-Endung fortgefallen. Die "sm[??]/sm[??]t" -Pflanze war offenbar bisher nur in den Sargtexten zu finden. Die hiesigen Uberlegungen warden somit zum ersten Mal einen Beleg aus dem Neuen Reich ergeben. Die Klassifikation...

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