The Edwin Smith Papyrus: Updated Translation of the Trauma Treatise and Modern Medical Commentaries.

AuthorBojowald, Stefan
PositionBook review

The Edwin Smith Papyrus: Updated Translation of the Trauma Treatise and Modern Medical Commentaries. By GONZALO M. SANCHEZ and EDMUND S. MELTZER. Atlanta: LOCKWOOD PRESS, 2012. Pp. xviii + 379, illus. $250. [Distributed by ISD, Bristol, CT]

In dieser Rezension wird die Neuedition von Papyrus Edwin Smith aus dem Jahre 2012 besprochen, dessen Manuskript zu den groBen medizinischen Handschriften des alten Agypten gehort. Das Buch vereint die Sachkompetenz von einem Mediziner (Sanchez) und Agyptologen (Meltzer) in sich, was in so ausgefeilter Form bisher neu war. Die Studie hat dadurch auf beiden Ebenen gegenseitig profitiert. Die Gliederung der Arbeit weist folgende Gestalt auf:

In der Einleitung werden gezielte Hinweise auf die wichtigsten Eckdaten prasentiert. Der Inhalt konzentriert sich auf die 48 "clinical cases," wahrend das "ritualistic" und "cosmetic" Material auf dem Verso ausgespart bleibt (p. 1). Das Wort "surgical" aus dem Titel der Editio Princeps von Breasted wird bewusst vermieden, da von "surgery" im eigentlichen Sinn keine Rede ist (p. 5). Die grammatikalische Analyse baut auf den Grundlagen der Polotskyschen Standardtheorie auf (p. 9). Der Entschluss zu Emendationen ist nur dann gefallen, wenn sie durch textinterne Parallelen gestutzt werden (p. 11). Die heute erhaltene Fassung wird als Abschrift eines alteren Originals bestimmt, das zwischen dem Ende des Alten Reiches und Beginn des Mittleren Reiches datiert wird (p. 12). Die nach fruherer Lehrmeinung gerne behaupteten Archaismen des Textes werden neutraler beurteilt (p. 12). Der hieratische Schriftduktus zeichnet sich durch eine Vorliebe fur kursive Formen aus (p. 14).

Im Hauptkapitel wird in die Behandlung des Textes eingestiegen, der in Photographie, hieroglyphischer Umschrift, Transkription und Ubersetzung mitgeteilt wird. Die angebotenen Ubersetzungen lassen sich durchaus schlussig begrunden. Der philologische Kommentar hatte vielleicht auf lexikographischem Gebiet ein wenig erweitert werden konnen. Das medizinische Gegenstuck lasst hingegen an Ausfuhrlichkeit nichts zu wunschen Ubrig. Die im Text beschriebenen Symptome werden mit heute bekannten Krankheitsbildern in Zusammenhang gebracht. Die medizinischen Details werden an den erforderlichen Stellen besprochen und auf eine auch fur Laien verstandliche Weise erklart. Die Behandlungsmethoden der altagyptischen Arzte werden ausgewertet und mit den neuzeitlichen Standards verglichen.

Die damals Ubliche Diagnostik zeichnet...

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