The Ancient Egyptian Book of Thoth.

AuthorKockelmann, Holger
PositionBook review

The Ancient Egyptian Book of Thoth. By RICHARD JASNOW and KARL-TH. ZAUZICH. 2 vols. Wiesbaden: HARRASSOWITZ VERLAG, 2005. Pp. xx + 581, plates. [euro]178.

Mit dem hier zu besprechenden Werk liegt die lange erwartete Erstpublikation eines der interessantesten und wichtigsten agyptischen Texte vor, die in den letzten Jahren veroffentlicht wurden: das sogenannte "Thotbuch."

Diese Betitelung ist eine von den Herausgebern des Textes mit guten Grunden gewahlte moderne Bezeichaung; der originale Titel der Komposition ist nicht uberliefert. Inhaltlich handelt es sich beim Thotbuch um einen recht heterogenen Text, der sich im Wesentlichen um die Themen Schreibkunst, Weisheit. Wissen uber die Gegebenheiten der Unterwelt. Rituale sowie die heiligen Tiere dreht. Vermutlich ist er das Erzeugnis von Sehreibern, die mit dem Lebenshaus in Verbindung standen. moglichervveise diente er der Wissensvermittlung in der Unterrichtung der Priester (p. 74). Ob es sich um einen initiatorischen Text im eigentlichen Sinne handelt, ist nicht zu entscheiden (p. 56).

Der Text ist zu groBen Teilen als Diskurs zwischen einer gottlichen Entitat und einer Art "Schuler" (Mr-rh "Der-das-Wissen/die-Weisheit-liebt") gehalten, Latzteren befragen verschiedene Dialogpartner Liber spezilisehe Kennlnisse, insbesondere der (hr=f-n) hsrt und (hr=f-n-) hs-rh womit nach Jasnow und Zauzich Thot gemeint ist (vgl. pp. 9-10). Gepruft wird u.a. das Wissen zu diversen Gegebenheiten der Unterwelt, die eine wichtige Rolle in der Komposition spielt. Die Befrager des Mr-rh legen ihrerseits selbst Wissen im Rahmen von Monologen dar. Zurecht wird die Figur des Mr-rh von den Bearbeitern des Textes als die wohl interessanteste im Thotbuch bezeichnet. Es handelt sich nicht um einen unkundigen Sehuler, sondern um eine Person, die bereits uber erhebliche Kenntnisse verfugt und diese im Dialog mit der Gottheit offenlegt. Trotz seiner prominenten Rolle bleibt der Mr-rh auffallend anonym und in seinem konkreten Wesen wenig greifbar--so klar der Name in seiner Bedeutung an sich auch ist. Immer wieder sind potentielle Einflusse der Theologie von Edfu festzustellen (vgl. z.B. pp. 8. 31), gleichzeitig scheint das Thotbuch in der Tradition des Zweiwegebuches zu stehen (p. 11).

Das genaue Alter der Komposition ist unbekannt (vermutlich ptolemaisch), die meisten erhaltenen Kopien stammen aus dem 1.-2. Jhr. n.Chr. Es existieren mehrere Dutzend Handschriften (uberwiegend aus dem Fayum), bis auf eine hieratische alle...

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