Rage like an Egyptian: Moglichkeiten eines kognitiv-semantischen Zugangs zum altagyptischen Wortschatz am Beispiel des Wortfelds [Wut].

AuthorBojowald, Stefan
PositionBook review

Rage like an Egyptian: Moglichkeiten eines kognitiv-semantischen Zugangs zum altagyptischen Wortschatz am Beispiel des Wortfelds [Wut]. By INES KOHLER. Beihefte zur Studien zur altagyptischen Kultur, vol. 18. Hamburg: BUSKE, 2016. Pp. xi + 442. [euro]178.

Die Rezension wertet kritisch die uberarbeitete Fassung der Doktorarbeit der Autorin aus, die 2011 an der Freien Universitat Berlin angenommen wurde. Die Thematik des Werkes ist der Untersuchung des altagyptischen Wortfeldes "Wut" gewidmet. Das Buch zielt auf einen dezidiert interdisziplinaren Ansatz ab, was sich an der Einbeziehung von philosophischen, psycholinguistischen und kognitionswissenschaftlichen Aspekten zeigt. Der Inhalt der Studie lasst sich in die folgenden Abschnitte gliedern:

In [section]1 wird uber Gesellschaft und Sprache reflektiert. Der Paragraph uber Marco Polo und das Einhorn ruft einen leicht deplatzierten Eindruck hervor (p. 5). Die theoretischen Erorterungen sind interessant zu lesen, hangen aber z. T. nur indirekt mit dem Gesamtthema zusammen. Die Betrachtung gewahrt eher untergeordneten Gesichtspunkten zu gro[beta]en Raum, z. B. Bewegung der Lippen beim Sprechen (p. 7), Hirnverletzungen (p. 20).

In [section]2 werden Ideen uber Kognition und Sprache zur Debatte gestellt. Die Autorin verliert z. T. zu sehr den Faden, z. B. bei den Farben (pp. 28-29; zu den Farben vgl. jetzt Schenkel 2016: 164-85). Die dem sog. "holistischen Ansatz" inharente Kombination aus Sprachfahigkeit und allgemeinen kognitiven Fahigkeiten findet spezielle Erwahnung (pp. 30-31). Der Ursprung einer jeden semantischen Wortbedeutung soll sowohl auf sprachlicher als auch kognitiver Ebene liegen (p. 34). Die Diskussion zu Junggesellen wird fast schon ad nauseam gefuhrt (pp. 35-40).

In [section]3 wird uber Emotion, Kognition und Sprache gehandelt. Die Emotionen werden als konstitutive Elemente des menschlichen Lebens mit Auswirkungen auf Bewusstsein, Denken und Handeln definiert (p. 55). Der Phanotyp der Erscheinung lasst sich laut Verf. mit nonverbalem Ausdruck (Mimik, Gestik etc.), paraverbalem Ausdruck (Stimmhohe, Sprechtempo etc.) und korperlichen Reaktionen (Zittern, Erroten etc.) in Verbindung bringen (p. 59). Die Gefuhle Arger, Wut und Zorn konnen dem Bereich der Basisemotionen/ Primareffekten mit universaler Gultigkeit zugerechnet werden (pp. 63-64). Die Autorin begibt sich zu oft auf Nebenkriegsschauplatze, z. B. bei Fu[beta]ballweltmeisterschaft (p. 55).

In [section]4 wird uber Kognitive...

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