Hurritisch: Eine Einfuhrung.

AuthorHazenbos, Joost
PositionBook Review

By ILSE WEGNER. Wiesbaden: HARRASSOWITZ VERLAG, 2000. Pp. 265. DM 128 (paper).

Spatestens seit der Erscheinung yon L. Messerschmidts "Mitanni-Studien" im Jahre 1899 (MVAeG 4.4) kann das Hurritische als entsehlusselt gelten. Vollstandig beschrieben war abet die neu entratselte altorientalische Sprache damals noch nicht. Die erste umfassende hurritische Grammatik wurde 1941 von E. A. Speiser publiziert (Introduction to Hurrian, AASOR 20 [New Haven, 1941], im Folgenden als IH abgekurzt); die 1964 geschriebene Dissertation von F. W. Bush (A Grammar of the Hurrian Language [Brandeis University], im Folgenden als GHL abgekurzt) baute auf den yon Speiser erzielten Ergebnissen auf, gab aber auch die Fortschritte in der Forschung wieder. I. M. Diakonoff, Hurrisch und Urartaisch, MSS Beiheft 6, NF (Munchen, 1971) bet einen knappen Abriss der hurritischen Grammatik und einen Vergleich mit der einzigen Sprache, die soweit bekannt dem Hurritischen direkt verwandt ist, dem Urartaischen. Fur die hurritische Lexikographie war das Glossar von E. Laroche ("Glossaire de la langue hourrite," RHA 34 [1976] und 35 [1977]) grundlegend.

Diese Arbeiten bildeten eine solide Basis fur weitere Forschungen. Durch neue Textfunde und die Bemuhungen von verschiedenen Gelehrten (hier waren stellvertretend C. Girbal, V. Haas, E. Neu, I. Wegner und G. Wilhelm zu nennen) hat sich die Hurritologie seitdem standig weiterentwickelt. Eine neue Zusammenfassung des Standes der Forschung war somit ein Desideratum. Das bier zu besprechende Buch fullt diese Lucke. Es will aber (so auch das Vorwort S. 7) keine wissenschaftliche Grammatik sein, es ist vielmehr als Lehrbuch gedacht. Die Konzeption wird auf Anhieb aus dem Aufbau des Werkes klar. In dem grammatikalischen Tell werden die Personalpronomina nicht in Zusammenhang behandelt, sondern es werden--aus didaktischer Sicht sinnvoll--enklitischen Personalpronomina in dem Abschnitt fiber die Suffixkette am Nomen behandelt, wahrend die selbstandigen Personalpronomina in einem eigene Abschnitt erklart werden. Die Zielsetzung des Buches wird auch im Ubungsteil klar, da dieser Teil aus 14 Lektionen besteht, korrespondierend mit der durchschnittlichen Wochenzahl eines Semesters. Die Ubungslektionen enthalten gut gewahlte Textpassagen aus dem Mittani-Brief (hiernach "Mitt.Br.") und aus dem literaturhistorisch bedeutsamen hurritisch-hethitischen "Lied der Preilassung" und den vollstandigen Text der Tis-atal-Inschrift; diese Texte warden in Transliteration, Morphemanalyse und Ubersetzung mit einem ausfuhrlichen Kommentar dargeboten. Der grammatische Teil und die Ubungen werden von einer knappen historischen Ubersicht und von Worter-, Morphem- und...

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