Etymologische Kleinigkeiten VI: Das agyptische Wort twn.w 'Kampfstier'.

AuthorBojowald, Stefan
PositionEtymology of Egyptian word twn.w 'fighting bull' - Report

In diesem Beitrag wird noch einmal der Etymologie des agyptischen Wortes twn.w (1) 'Kampfstier' Beachtung geschenkt. Die Frage ist bisher uberhaupt erst drei Mal in den Gesichtskreis der Forschung getreten. Die betreffenden MeinungsauBerungen gilt es nachfolgend zu rekapitulieren. Der hier vorgelegte Beitrag versteht sich als Fortsetzung des Zyklus aus kleineren Arbeiten zu agyptischen Etymologien, der vor einiger Zeit auf Initiative des Verf. begonnen wurde. Die ersten Folgen wurden bereits an anderer Stelle publiziert. (2)

Im Anschluss wird zunachst ein Bild von den bisherigen Ansichten zur Etymologie des twn.w-Kampfstieres gegeben.

Die Herausgeber des Worterbuches (3) hatten das Wort mit dem mtwn-Kampfplatz in Verbindung gebracht. Die dortigen sparlichen Angaben deuten wohl darauf hin, dass sie den Entwicklungsverlauf vom mtwn-Kampfplatz zum twn.w-Kampfstier ansetzen. Die Richtung des Pfeils ist allerdings nach den Erkenntnissen von Sauneron (4) genau umzukehren, da die Ableitung wohl eher von twn.w 'Kampfstier' zu mtwn 'Kampfplatz' gefuhrt hat. Die letztere Interpretation hat sicher den Vorzug verdient. Die Frage wird gegen Ende noch einmal aufgegriffen.

Der Aspekt wurde dann erst wieder von Morenz (5) thematisiert, der eine Verbindungslinie zur Wurzel twn 'stoBen' gezogen hat. Der gleiche Schritt wurde jiingst von Guth (6) vollzogen, die ebenfalls den Zusammenhang zwischen twn 'stoBen' und twn.w 'Kampfstier' gelten lasst.

Die Beschaftigung mit dieser Frage scheint danach an Attraktivitat verloren zu haben. Der Eindruck hatte vielleicht entstehen konnen, dass alles Notige bereits gesagt ist. In den nachsten Zeilen wird jedoch ein kleines Detail nachgereicht, das in der bisherigen Argumentation etwas unterreprasentiert geblieben war. Die Uberlegungen tragen nicht ganz unwesentlich zur Absicherung des Vorschlags von Morenz bei.

Der folgende Umstand hilft hierbei entscheidend weiter. Das Stobverhalten der Stiere strahlt auch auf agyptische Textzeugnisse direkt aus. Das Medium der Handlung wird dort fur gewohnlich von den Hornern gebildet. Die anschlieBende Ubersicht liefert dazu die passenden Informationen. (7) Dass dabei uberall mit dem Verb khb (8) 'stoben' eine andere Wort-basis verwendet wird, braucht uberhaupt nicht zu storen. Im Gegenteil kommt dadurch die Wandlungsfahigkeit der agyptischen Sprache zum Ausdruck, deren geistiger Reichtum sich auf diese Weise umso besser erschliebt.

Das erste Beispiel offeriert die Stelle... wnn...

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